3/29/13

Der Mythos vom Vaginalen Orgasmus

Die Charité - Universitätsmedizin Berlin hat mit einer groß angelegten Fragebogen-Aktion das Sexualerleben der deutschen Frauen untersucht. Jetzt liegen die Ergebnisse der Umfrage vor, die 23 Seiten umfasst und an der 575 Frauen freiwillig und anonym teilnahmen....
Charité-Studie zum weiblichen Sexualerleben

Auszug:

Der Mythos vom vaginalen Orgasmus
Während es also den multiplen Orgasmus häufig gibt, räumt die Studie mit einem anderen Mythos auf: dem "erdbebengleichen" vaginalen Orgasmus. Nur ein Bruchteil der Frauen, so ergab die Studie, unterscheidet überhaupt zwischen einem klitoralen und vaginalen Orgasmus. Frauen ordnen diesen beiden Begriffen eher "technische" Aspekte zu: Unter klitoralem Höhepunkt verstehen sie einen Orgasmus, der durch direkte Stimulation der Klitoris herbeigeführt wird, der vaginale hingegen durch Penetration der Vagina. "Die Erlebnisqualität ist in den Augen der meisten Frauen jedoch nur minimal different", fasst die Diplom-Psychologin Anja Lehmann vom Institut für Medizinische Psychologie zusammen. "Der klitorale Orgasmus wird - wenn überhaupt - als punktueller und daher intensiver erlebt, der vaginale eher ganzheitlich-diffus."

Auf die Intensität hat ebenfalls keinen Einfluss, ob der Orgasmus bei der Selbstbefriedigung, beim Streicheln oder Geschlechtsverkehr erlebt wird. "Letztlich geht jeder Orgasmus von der Stimulation der Klitoris aus, ohne Stimulation der Klitoris ist ein Orgasmus fast nicht möglich. Dabei ist die außen sichtbare Klitorisspitze nur ein kleiner Teil des Organs, das elf Zentimeter lang ist und dessen Nervenenden bis in die Vagina und die Oberschenkel hineinreichen", so Dr. Sabine Grüsser-Sinopoli.